Garten

Was wohl Monty sagen würde?

06/11/2021

Beim Gedanken an Italien, haben wohl die meisten unserer Bekannten und Freunde frühlingshafte oder sommerliche Bilder im Kopf. Wie herrlich und wunderschön jedoch der Herbst im Piemont sein kann, ist leider den wenigsten bekannt… uns im Übrigen bis vor Kurzem eingeschlossen. Nicht nur, dass das Sonnenlicht alles in warme freundliche Nuancen taucht, die Weinberge und die vielen Laubbäume überbieten sich geradezu mit ihrem Farbspiel aus grünen, gelben, roten und braunen Blättern. Kurzum: Es ist einfach traumhaft und wir sind schwer verknallt in die piemontesische Landschaft.

Kein Wunder also, dass wir mehr als motiviert für Gartenarbeit sind. Dummerweise haben wir genau jetzt wirklich viele Projekte mit engen Deadlines, sodass Hardcore-Gärtnern auf 3.000 qm und 12-Stunden-Arbeitstage nicht wirklich gut zusammenpassen. Da wir jedoch viele bauliche Punkte im Garten angehen müssen, ist völlig klar, dass wir dafür unsere neuen Freunde Christi und Flori engagieren. Schließlich planen wir für den Anfang 12 Hochbeete, ein Gewächshaus, ein Gartenhaus, einen vier Meter großen Komposthaufen, eine Basisbepflanzung und andere schicke Dinge, die mir sicherlich noch so nach und nach spontan einfallen (und Sven regelmäßig zur Verzweiflung bringen) … 🙂

Und so starten wir nur wenige Tage nach unserer engagierten Erare-Fresare-Rasen-Säh-Aktion mit unserer ersten Gartengestaltungsmaßnahme: Der Bebauung eines kleinen schicken Wegs von bescheidenen 40 Metern Länge. Klaro, darunter machen wir’s als Gartenanfänger auch nicht. Und so entsteht unsere künftige „Hauptverkehrsader“ unseres Giardino, die den Garten in zwei Bereiche aufteilt – links in Nutzgarten und rechts in Ziergarten – und zudem schnurstracks zu unserem geplanten Gartenschuppen führt.

Logo, habe ich vorher alles am Rechner gestaltet und geplant… aber als Christi und Flori dann mit unseren alten Ziegelsteinen aus der Ruine die Wegbegrenzung legen, bin ich innerlich schon ziemlich aufgeregt. „Was ist, wenn das alles ein riesengroßer Quatsch ist, was ich da plane?“ und „Was würde the God of Garden – the one and only Monty Don – zu meiner ganzen Planerei sagen?“ – diese beunruhigenden Gedanken jagen in diesem Moment in meinem Kopf herum… Egal, Augen zu und durch! Wir bleiben bei dem Plan und so entsteht im Affentempo unsere süße kleine Viale, die mit „nur“ 30 Säcken Rindenmulch aufgefüllt wird. Apropos Sack – in der Tat ein sackteurer Spaß dieser Rindenmulch, wie wir feststellen dürfen.

Nein, nein – wir planen keinen Friedhof für Halloween!

Aber egal, wir haben uns jetzt dazu entschlossen und da wir gerade eh noch auf unsere Baugenehmigungen warten müssen, machen wir motiviert in unserem Garten weiter. Und so steht das nächste To-Do an: Unsere Hochbeete.

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Da wir durch unsere Zeit in Berlin nicht nur wahnsinnig woke, sondern vor allem auch supernachhaltig denken, ist völlig klar, dass wir unsere alten Ziegelsteine auf alle Fälle für unsere Hochbeet-Fundamente verwenden… wir finden ein Spitzengedanke, aber als wir das Ergebnis sehen, haben Sven und ich scheinbar den gleichen Gedanken – hmmmm…. also, irgendwie sieht das doch ein wenig nach Gräbern auf einem Friedhof aus, oder? Keine Ahnung, ob das am nahenden Halloween-Tag liegt, aber innerlich summe ich beim Blick unserer Hochbeete immer wieder „Thriller“ von Michael Jackson.

Alright, ein Gegengewicht muss her und zwar schleunigst. Unsere Basispflanzung ist jetzt dran und so wackeln wir beide zu Roberto Pesce nach Nizza. Unser neuer Gärtner des Vertrauens ist nicht nur äußerst gut mit Pflanzen bestückt, sondern auch noch sehr freundlich und verkauft uns zwei stattliche Zypressen, 28 prächtige Kirschlorbeerheckenpflanzen, 8 Obstbäume, 1 Feigenbaum, 2 Kameliensträucher und ein paar Rankbeeren. Schwer beladen und 750 Euro ärmer finden unsere neuen Gartenfreunde am nächsten Tag ein neues Zuhause in unserem langsam entstehenden Garten Rocambolesco.

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