Interior

Für Aktenhengste & Druckfetischisten

14/12/2022

Geht es Euch auch so: Man sieht in den schicken Designzeitschriften, auf Instagram oder in diversen Filmen toll eingerichtete Zimmer und stellt sich dann immer automatisch die Frage: »Wo zum Henker steht der ganze olle Kram, den man eben auch noch so braucht?« Im Falle eines Büros sprechen wir von Druckerpapier, Büroordnern, Kabeln, Umschlägen usw. – also alles wichtige Dinge, aber sind wir mal ehrlich: Schön ist anders.

Und so war bereits bei der letztjährigen Grundrissplanung klar: Wir brauchen einen separaten Büroraum, der den ganzen Krempel und auch unseren üppigen A3-Laserdrucker beheimatet. Auch wenn ich letzteren in den vergangenen Monaten sehr vermisst habe und ihn nach seiner Ankunft in unsere heiligen Hallen dauergeknutscht hätte – er ist auf Dauer dann doch ein relativ lauter Zeitgenosse und aus diesem Grund führen wir beide dann lieber eine Fernbeziehung und zwar in zwei separaten Zimmern!

Das zweite Bürozimmer war daher in den Bauplänen fest manifestiert. Da Sven und ich uns allerdings nur ungern mit einer unorganisierten und hässlichen Rumpelkammer zufrieden geben, musste unser »Drucker-und-Büro-Klimbim-Zimmer« natürlich auch noch einige zusätzliche Kriterien erfüllen:

Ein Fenster (besonders im Sommer schön, um für Durchzug zu sorgen – ansonsten für Dummy- und Farbabgleicharbeiten), die Möglichkeit den Raum sofort & schnell als Fotostudio umzufunktionieren (brauchen wir halt), ein weiterer Arbeitsplatz (man weiß ja nie), genügend Platz für den langweiligen Büro- und Ordnerkram (auf den das Finanzamt unerklärlicherweise so steht) sowie den ganzen Technik- und Kabelkrempel.

Also, gar kein Problem könnte man meinen – einfach ein paar Regale rein und der Käs ist gegessen. Aber mitnichten, liebe Freunde. So fangen wir erst gar nicht an und so ist unsere vermeintliche Bürorumpelkammer – im Rahmen ihrer angedachten Funktion –dennoch liebevoll gestaltet. So geben sich neben unseren eher praktischen Schwerlastregalen ein schickes Utensilien-Wandregal von Vitra mit einem Eiermann-Tisch und einem Stuhl von Eames ein kleines Stelldichein. Die alte Kommode, die mir als Schnittplatz für Dummys dient, wurde im Hochsommer höchstpersönlich von uns restauriert und von vielen holzfressenden Wurmbewohnern befreit. Mit der neuen grauen Kreidefarbe und den neuen Griffen (ein kleiner Luxuskauf, über den Sven immer noch ungläubig den Kopf schüttelt) bringt das gute Stück dann auch noch etwas Vintagefeeling in unseren zweiten Büroraum herein.

Und so fühlen wir uns nicht nur in unserem großzügigen und todschicken Arbeitsraum pudelwohl, sondern mutieren mitunter gerne tagsüber mal in diesem separaten Büroraum zu einem arbeitswütigen Aktenhengst oder einer begeisterten Druckfetischistin.

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