Renovierung

Wasser Marsch

24/07/2021

Seid zwei Tagen sind wir jetzt stolze Besitzer eines eigenen kleinen Heims und schon geht es mit den ersten Arbeiten los. Trotz unseres Wunsches ein bisschen ländlicher zu leben, sozusagen „Back to the Roots“, konnten wir uns nicht darauf einigen, dass wir auf Wasser aus der Leitung verzichten können. Olfaktorisch sicherlich eine ganz gute Entscheidung.

Natürlich bedeutet das aber auch, dass man das kleine Häuschen mit der örtlichen Wasserleitung verknüpfen müsste. Nachdem sich beim besten Willen nicht herausfinden ließ, wo die öffentliche Wasserleitung zum Haus geführt wird, haben wir beim örtlichen Wasserwerk, dass nennt sich hier Aquedotto (und wer im Bereich der Digitalisierung arbeitet und gerne mal einen italienischen Kunden hätte, der sollte dort dringend vorbeischauen, denn dort hätte man geschätzt für die nächsten 50 Jahre Papier zum Verbrennen) darum gebeten, dass ein Kollege mal vor Ort vorbeischaut, und uns, besser gesagt den kompetenten Handwerkern, sagt, wo sie graben können.

Ein kleines bisschen verwundert waren wir dann aber schon, dass dafür ein Samstag vereinbart wurde. Aber gut, uns kann es nur recht sein. Je schneller desto besser!

Samstag früh 8.30 Uhr haben wir uns dann alle vor Ort getroffen. Mirj und ich hatten die wichtige Rolle des Aufsperrens und den Rest des Tages haben wir interessiert im Weg gestanden. Ich kann euch sagen, da haben wir jetzt schon richtig Übung drin, und falls ihr mal jemanden brauchen solltet, der im Weg steht und keine Ahnung hat: Wir sind da jetzt Profis und können euch das für 2.000 € pro Person und Tag recht günstig anbieten.

Irgendwas wurde besprochen, alle haben genickt, und dann hat man sich wohl für nachmittags 14.30 Uhr verabredet, um weiterzuarbeiten. In der Zwischenzeit, haben Mirj und ich noch eine klein wenig das „Überflüssig im Weg stehen“ geübt. Jetzt einfach mal nur so für uns, um die Technik zu perfektionieren.

Um 14.30 Uhr haben sich dann alle getroffen. Ein kleiner Bagger wurde abgeladen und es ging auch gleich los. Es wurde viel diskutiert und bis auf uns schien auch jeder zu wissen was er zu tun hatte. Wir haben uns dann entschieden am besten nichts zu tun und aus dem Büro dem heiteren Treiben zuzuschauen. Heimlich, damit das nicht so kontrolletti-technisch aussieht.

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Nur eine Stunde später hatten wir dann auch schon Wasser. Leider nicht im Haus, sondern vor dem Haus. Unser erstes eigenes Wasserspiel. Super Sache! Beim Wasserwerk angerufen, und noch ein bisschen gewartet, damit das Wasser auf der Straße abgestellt wird.

Nach einer weiteren Stunde war auch das erledigt, in der Zwischenzeit hat unser Loris mit freiem Oberkörper eine kleine Dusche genommen und im Schlamm gewühlt.

Selbst als Mann war das recht nett anzusehen, und damit Loris, nicht vor Neid erblasst, habe ich mein T-Shirt einfach mal anbehalten.

Um 20.30 Uhr an diesem Samstagabend war dann alles erledigt. Verteilerbox saß. Wasser war verlegt. Und Mirj hatte noch bis spät in die Nacht ein leichtes Lächeln im Gesicht, weil ich das alles so gut geregelt hab – nehm ich an.

So im Nachhinein betrachtet ist das irgendwie schon alles strange. Alle arbeiten an einem Samstag bis 20.30 Uhr, sind dabei fröhlich und haben gute Laune. Verrückt. Wir lernen jeden Tag dazu und unser Weltbild verändert sich.

Schön, wenn man selbst im hohen Alter noch so positiv überrascht werden kann.

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1 Kommentar

  • Reply Mirjam 18/09/2021 at 09:51

    Gegendarstellung von Mirj

    Natürlich hatte ich das selige Lächeln nicht wegen des durchtrainierten Klempners, sondern NUR wegen unserer ersten Aktivitäten im Haus. Was für ein tolles Gefühl, dass es losgeht. Allerdings das mit dem Rumstehen… naja, das stimmt so natürlich nicht. Aber liest sich lustig! An diesem Tag haben wir nämlich unseren neu angeschafften Industriestaubsauger richtig zum Glühen gebracht. Tonnenweise Spinnweben, Schmutz, Putz und sonst undefinierbares Zeugs wurde geduldig und zuverlässig verschluckt. Gepaart mit dem Überwinden der ein oder anderen Ekelbarriere – denn wir haben sämtliche Schränke und Eckchen ausgeräumt und entrümpelt… und Sven hat unsere beiden Horrorzimmer auf Vordermann gebracht! Und genau zu diesem Zeitpunkt hat Loris dann eine gymnastische Einlage mit nacktem Oberkörper und viel Muskeleinsatz aufgeführt. Perfektes Timing, denn nach all dem Spinnengetier war das für uns beide dann eine willkommene optische und auch sehr lustige Abwechslung. 🙂

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