Drumherum Renovierung

Ungeduld

03/10/2021

Wenn wir mit Freunden und Bekannten sprechen und berichten, dass wir uns in Italien niedergelassen haben, kommt es meist zur folgenden Unterhaltung:

„Wo hat es Euch denn hin verschlagen?“

„Ins Piemont.“

„Ahhhh“ … Pause (dann kann man richtig hören wie ein kleines Fragezeichen durch das Gehirn huscht ) …“Toll, und wohin da?“

„Kennst Du Asti?“

„Klar. Asti Spumante“

„Ja genau. Und Trüffel, Barbera, Barolo, Cortese, Roero Arneis und so weiter.“

„Und wie gefällt es Euch?“

„Es ist toll. Wir sitzen hier mittendrin. 45 Minuten nach Turin, 1 Stunde nach Genua und 1,15 Stunden nach Mailand. In 1,5 Stunden sind wir in den französischen Alpen, in 2 Stunden in der Schweiz und in 2,5 Stunden an der Côte d’Azur. Unser Haus liegt genau zwischen Asti und Alba (dort, wo die Trüffel herkommen) in einer wunderschönen Landschaft die von der Unesco als schützenwert eingestuft wurde.“

Und dann geht es lustig weiter … aber genau bei dieser UNESCO-Sache, liegt dann auch der Haken. Auf der einen Seite ist es natürlich schön in so einer Gegend zu wohnen, aber bei der Renovierung eines Hauses bedeutet das natürlich auch, dass man nicht einfach so lustig los bauen kann, sondern, dass man eine Baugenehmigung braucht… wie eigentlich immer, nur mit dem Unterschied, dass vorher die Pläne beim Landschaftskomitee eingereicht werden müssen. Auch wen Ale schon mal im Vorfeld mit dem Vorsitzenden gesprochen hat, ob er irgendwelche Schwierigkeiten sieht, so bedeutet es doch, dass wir die offizielle Genehmigung noch abwarten müssen. Und zwar bevor wir überhaupt die Baugenehmigung beantragen können! Und eben jenes Komitee tagt jetzt. Und eine Entscheidung ist noch nicht in Sicht. Natürlich haben wir uns bei der Planung des Hauses an die Originalpläne gehalten und wollen eigentlich das Haus nur wieder in seinen ursprünglichen Zustand zurückbringen. Es muss jedoch genehmigt werden, ob hier und dort Fenster eingefügt werden dürfen, ob man hier eine Tür setzen darf und ob eine Photovoltaikanlage an der vorgesehen Stelle eine gute Idee ist.

In meiner Vorstellung ist das ein kleines bisschen wie die Konklave. Die Verantwortlichen sitzen in einem abgedunkelten Raum und am Ende steigt dann eben weißer oder dunkler Rauch auf. Wahrscheinlich wird es jedoch deutlich unspektakulärer sein, und die Kollegen schaukeln sich gegenseitig die primären Geschlechtsmerkmale und denken sich, „Ach komm, die Tedesci lassen wir noch ein wenig warten“.

Wie dem auch sei, wir sitzen gerade ein kleines bisschen wie auf Kohlen und sind ungeduldig, wie eigentlich immer!

In der Zwischenzeit schauen wir uns dann immer wieder das Video an, wie es mal aussehen soll, und träumen davon, dass wir schon mal einziehen. 🙂

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