Garten

Two and a half House

15/11/2021

Endlich, endlich, endlich! Die ersehnte Nachricht für unseren Baubeginn ist da und Sven und ich sind aufgeregt wie zwei kleine Kinder vor Weihnachten. Nicht nur, dass unsere Pläne seitens des UNESCO-Landschaftskommitees ohne Änderungen durchgewunken wurden, auch die Kommune ist mit unserer Renovierung mehr als einverstanden. Ab dem 22. November startet nun offiziell unser Renovierungsprojekt und wir sind euphorisch, entzückt und voller Tatendrang. So sehr, dass wir am liebsten jetzt und sofort anfangen möchten… okay, an unserem Haus geht das schwer, aber wie wäre es, wenn wir uns einfach eine Art Ersatzhaus suchen oder vielleicht sogar zwei? 🙂

Gedacht, getan: Wir bauen – äh pardon – vielmehr lassen wir uns ein Gewächshaus und als kleine Zugabe, auch noch ein kleines Gartenhaus bauen. Und als Bauherren, wissen wir natürlich auch genau, wen wir dafür engagieren: Christi und Flori! Und so eröffnen wir stolz unseren beiden neuen Freunden die freudige Nachricht, dass sie für uns zwei Häuschen montieren dürfen.

Nach sorgfältiger Wahl eines schicken Gewächshauses und eines – nun ja – okayischen Gartenhauses (manchmal macht der Preis, dann doch den Geschmack), kommen die beiden Bausätze nach einer guten Woche aus Dänemark an. Und der erste Blick lässt Schlimmes erahnen: Nicht nur, dass unser Gartenhaus beim Versand etwas ramponiert wurde, unser Gartenhaus besteht aus hundertausenden von Einzelteilen. Ein Umstand der nicht wirklich große Begeisterungsstürme bei Christi und Flori verursacht… aber hey… manchmal sieht etwas ja nur nach viel Arbeit aus und geht dann viel schneller als gedacht von der Hand, sinniere ich bei dem Blick in Christi und Floris finsteres Gesicht.

Eine zweckoptimistische Einschätzung, die in diesem Fall nicht falscher liegen konnte! Denn die Montageanleitung hat nur wenige 114 Seiten! Ohje, gar nicht gut. Und so machen sich die beiden ans Tagewerk – ein übrigens in diesem Zusammenhang euphemistischer Ausdruck für: mehrere Tage mühsame Aufbauarbeit, denn dieses „Meisterwerk an durchdachtem Produktdesign“ ist zwar schön anzuschauen, aber leider nicht halb so schön aufzubauen. Und so sinkt das Stimmungsbarometer bei unseren Freunden von Tag zu Tag rapide.

It’s beautiful, but too much work.

Christi

Selbst der liebevollste gebrühte und servierte Kaffee kann die nächsten Tage die beiden nicht wirklich aufmuntern, denn der Fortschritt bei den 114 Seiten Aufbauanleitung ist eher schleppend. Ein Umstand der weniger an unseren Freunden liegt, als an der recht umständlichen Dokumentation. Aber Christi und Flori sind nicht aus Zucker und beißen sich tapfer durch alle vorhandenen Seiten und alle Montageteile durch und es entsteht vor unseren Augen ein wunderschönes Gewächshaus! Beautiful – in der Tat, so haben wir es uns vorgestellt. Und auch unser fleißiges Handwerkerpaar ist stolz auf unser schickes Greenhouse und so bauen sie beschwingt einen kleinen Weg von unserer „Hauptverkehrsgartenader“ – der Strada di Giardino.

Und so gibt es nur wenige Tage einen kleinen Nachschlag für die beiden, denn unser Gartenhäuschen muss unbedingt noch vor Wintereinbruch stehen. Denn zum 22. November muss alles aus dem Haus raus und ein paar Gartenutensilien können dann dort bequem verstaut werden.

Zum Glück gestaltet sich dieser Aufbau weniger aufwendig und wesentlich zügiger, auch wenn das Wort „Vintage“ in diesem Zusammenhang einen neue Bedeutung erfährt. Denn es handelt sich um astreines „Winditsch“ – also 1A-Schrottqualität begleitet von vielen Dellen, fehlenden Schrauben und nicht vorhandener Verankerung, die beim kleinsten Wind das Zeitliche segnen wird. Aber wie heißt es so schön? Man wächst an seinen Aufgaben… und so werden wir morgen wohl ein wenig mit Zement pimpen, zur Sicherheit den Wetterbericht checken und heute dann doch nicht „Vom Winde verweht“ schauen.

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