Renovierung

Leicht monothematisch

30/01/2022

Kennt Ihr das? Ihr habt Freunde, die gerade Eltern geworden sind, Ihr besucht diese und praktisch jeder Satz der Unterhaltung dient dazu über eben jenes frische Elternglück zu sprechen. »Schau mal der erste Zahn, der/die/das Kleine kann jetzt schon auftstoßen. Der erste Pups. ..« Ja, kennt Ihr? Okay, dann könnt Ihr Euch vorstellen, wie es im Moment wäre, wenn Ihr uns besuchen würdet.

Klar, während unser restliches Leben sich aktuell darauf beschränkt von 8 Uhr morgens bis 8 Uhr abends zu arbeiten und somit nur bedingt interessanten Gesprächsstoff bietet, ist unser kleines Hausprojekt mal eine echte Abwechslung. Nach gefühlt 1.000 Jahren passiert mal endlich was Aufregendes in unserem Leben, das nicht unmittelbar mit der Arbeit verbunden ist. Ihr versteht, dass unser Drang darüber zu berichten groß ist.

In den letzten zwölf Arbeitstagen – oder tatsächlichen 14 Wochentagen – wurde wahnsinnig viel umgesetzt. Damit Ihr auch keinen Pups und kein Bäuerchen verpasst – hier eine kleine Auflistung:

Wir wollen anscheinend hoch hinaus

Nachdem wir ja zwischen den Feiertagen das Haus verlassen mussten, können wir leider den Fortschritt nicht mehr alle 15 Minuten überprüfen – sicherlich zur großen Freude unserer Arbeiter. Allerdings haben wir irgendwie auch das Gefühl, dass es jetzt auch wirklich schneller voran geht. Kaum hatten wir uns über den Estrich in unserem Keller gefreut, schon stand bei unserem nächsten Bauherren-Schulterblick (den wir versuchen täglich umzusetzen) ein schicker kleiner Kran vor unserem Haus. Der dient vor allem dazu, dass der Schutt aus den oberen Etagen vorne und hinten einfach abtransportiert werden kann.
Kaum Stand das schicke Ding vor der Tür, wurden in Windeseile auch schon die Fliesen in unserem künftigen Wohnzimmer entfernt und weggeräumt. Irgendwie ist ja so ein Kran schon cool, aber es fällt immer noch echt schwer, diesen irgendwie mit mir in Verbindung zu bringen. Ein Kran, bringe ich als Mensch der die letzten 34 Jahre in der Stadt zugebracht, das tatsächlich nur mit Großbaustellen in Verbindung…

So langsam haben wir die Durchsicht

Was uns die letzten Tage doch recht Sorgen bereitet hat, waren die Fenster. Nachdem unser Haus insgesamt 33 Fenster hat, die alle nicht ganz klein sind, und wir es zusätzlich auch noch ein klitzekleines bisschen eilig haben, brannte uns das Thema natürlich unter den Nägeln. Die erste bittere Pille die wir schlucken mussten war der Preis. Mit Einbau und Fliegengitter und den Montagerahmen lagen wir dann doch knapp 40 % über dem zugegeben recht kleinen Budget. Naja was soll’s! Der Winter in Vallumida ist jetzt nicht unbedingt mit dem in der Karibik zu vergleichen und im Sommer ist ein Schutz vor Mücken einfach unverzichtbar. Also Augen zu und durch.
Nachdem sich die Verhandlungen mit der Fensterbaufirma leicht hinzogen und es insgesamt von der Entscheidung bis zum Vertrag knapp sieben Wochen dauerte, haben wir jetzt endlich eine feste Fertigungszusage des Lieferanten! Ein kleines bisschen Pipi hatten wir dann auch schon in der Hose, ob es beim Liefern genauso lange dauert wie beim Angebot schreiben. Aber da wurden wir mal wieder positiv überrascht. Schon zwei Tage nach Vertragsabschluss und knappe 30 Tage vor dem zugesicherten Liefertermin waren schon die ersten 10 Montagerahmen vor Ort. Böse Zungen behaupten ja, dass meine Hauptqualifikation das fehlerfreie aus dem Fenster schauen ist. In diesem Sinne besteht dann wohl auch berechtigte Hoffnung, dass ich diesen Skill in Vallumida bald verbessern kann.

Die Basis des Erfolgs

Nicht nur in unserem Keller liegt der Estrich, sondern mittlerweile auch im Erdgeschoss unseres Büros und sogar im 1. Stock. Bei dieser Gelegenheit wurden im „Bürotrakt“ auch ein paar unserer Stahlstreben freigelegt. Wir staunten nicht schlecht, als sich herausstellte, dass als Stahlträger in Vallumida Eisenbahnschienen verwendet wurden. Sehr stabil. :-). Jetzt ist also auch hier die Basis unseres zukünftigen Erfolgs gelegt und unsere kleine Agentur kann wie auf Schienen „laufen“. In diesem Zuge haben wir für unsere fette Wendeltreppe auch gleich noch zwei „Voltinas“ entfernt, und wo früher ein Boden war ist jetzt ein Loch.

Das letzte Abendmahl…

… in Vallumida ist ja eine geraume Zeit her (fast 2 Monate) und eigentlich dachten wir ja, die Renovierung geht schön nacheinander vonstatten. Aber Pustekuchen! Wir haben ja schon berichtet, dass wir unser provisorisches Büro komplett abbauen mussten und hatten daher unseren restlich verbliebenes Hab &und Gut in der temporären Küche – die später einmal der Master-Bedroom von Mirj werden soll – gestapelt. Ein wunderbares Beispiel dafür, dass gut gemeint nicht immer mit gut gemacht bedeutet. Das ganze Zeug muss nämlich raus. Also auf ein Neues: Ausräumen, umräumen, wegräumen!
Gestern war es dann soweit. Unser guter Freund Christi und zwei Helfer standen pünktlich am Samstag Morgen um 9 Uhr vor der Tür um auch die zweite Küche zu deinstallieren und ein paar Schränke in unser „Storage“ in Costigliole zu bringen. Dazu gehört natürlich auch der schicke, neuerworbene Side-by-Side-Kühlschrank.

Nicht die beste Idee Allerzeiten …

…war es besagten Side-by-Side-Kühlschrank schon im letzten Jahr zu kaufen und ins zweite Mezzanino tragen zu lassen. Das Ding ist höllisch schwer und auch nicht gerade handlich. Mit Müh und Not haben die Jungs das seinerzeit hochtragen können. Allerdings war zu diesem Zeitpunkt auch überall ein Boden vorhanden. Ganz anders war es dann gestern. Mittlerweile ist es halt eine richtige Baustelle. Das heißt natürlich auch, dass das Monstrum über Bauschutt und andere Hindernisse transportiert werden muss. Wünschenswert wäre natürlich auch, dass man nach dem Transport nicht an allen Ecken und Enden Beulen und Kratzer hat. Nach knapp 60 Minuten und vielen italienischen Worten, die wahrscheinlich nicht die Bedeutung hatten »Ich liebe meinen Job!« war das Ungetüm dann unten. Aufgeräumt, umgeräumt, weggeräumt. Ich war ein ziemlich froh, dass die Jungs, die mich schwitzend, stöhnend und heftig atmend anstarrten, nicht verständen, als ich freudestrahlend sagte, dass das ja gar nicht mal so schwer gewesen sei… 🙂
Von unserer Seite aus ist das Haus jetzt tutto completto leer und es kann weitergehen. Und das wird es auch. Denn mittlerweile liegt der Rohestrich auch schon in unserem zukünftigen Wohnzimmer sowie im ersten Gästezimmer. Und die Decken werden durch Montagestützen gehalten, damit in den oberen Stockwerken die Böden rausgerissen werden können und erneut wieder Estrich rein kann.

Ihr seht – es geht voran.

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