Es ist Donnerstag, abends, so gegen 20 Uhr. Mirj ist schon mal in unser Apartment gefahren, sie muss noch packen, weil wir ja am Samstag in unser „neues“ Haus ziehen. Gas und Wasser ist auch schon da und die Elektrizität zaubert zumindest in manche Räume ein behagliches Licht. Zugegeben richtig behaglich ist es noch nicht, aber für die nächsten Monate muss es taugen.
Beim Demontieren der Wand- und Deckenverkleidung ist in einem Raum ein kleiner Riss in einer der Gewölbedecken aufgetaucht. Nix Großes, aber checken lassen sollte man es trotzdem. Unser Architekt hat schnell noch unseren Handwerker angerufen, sicherheitshalber.
Es ist also 20 Uhr und Giampiero und Alessandro stehen in besagten Raum. Ich stehe freundlich lächelnd und nickend daneben. In den letzten drei Monaten haben sich meine Italienischkenntnisse rapide verbessert: Ich kann jetzt fließend italienisch hören. Leider nicht verstehen – ganz zu schweigen von sprechen! Und während ich noch immer denke: „Das ist schon alles nicht so schlimm“, sehe ich Giampiero ständig den Kopf schütteln und das wunderschöne Wort pericoloso sagen. So schön das Wort auch klingt, irgendwie kommt mir die Bedeutung vage bekannt vor, und in Verbindung mit der Körpersprache kann ich mir irgendwie zusammenreimen: So unbedeutend ist dieser Riss dann wohl doch nicht!
Das ist schon alles nicht so schlimm?
Pericoloso!
Rund zwei Stunden später ist dann aber klar: Umzug am Samstag? Ja! Schließlich haben wir unser Appartement nur bis Samstag gebucht, aber wohl nicht in das besagte Haus… denn das sollte man jetzt erstmal nicht bewohnen! Nachdem bis jetzt alles wie am Schnürchen lief, nun der erste kleine Rückschritt. Die Begeisterung ist eher peripher, denn jetzt müssen wir erst mal eine Alternative finden, in der wir die nächsten Tage wohnen können.
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