Renovierung

Auf dem Boden der Tatsachen

27/05/2022

Es ist geradezu irre, wie viele Dinge in dieser Woche parallel und gleichzeitig passiert sind: An wirklich jeder Ecke und in jedem Winkel, sowohl von innen als auch von außen wurde mit enormen Hochdruck und viel Feuereifer getüftelt, gewerkelt und gearbeitet. Für Sven und mich bedeuteten die letzten Tagen daher nicht nur pure Glückseligkeit, dass der Einzug nun endlich näher rückt, sondern auch viel Staunen wie sexy wir zum Beispiel frisch gegossenen Mikrozementboden oder Stromverkabelungen finden.

Ehrlich gesagt, sind wir selbst im höchsten Maßen über diese Feststellung verwirrt; aber was soll’s, nach über einem Jahr Nomadentum wird man dann halt scheinbar doch etwas wunderlich. Und so frönen wir ungeniert unserem neuen Fetisch und stehen zu 100 % zu unserer neuen Liebe: Unseren finalen Industrie-Estrichböden!

Elegantes Dunkelgrau in Form von feinem Zement trifft auf wohl überlegte gefräste Schnitte – im Fachjargon im Übrigen auch als Dehnungsfugen bekannt – die im grafischen Gesamtkontext des Raumes harmonieren. Ihr seht, wir kommen langsam in unser Metier und können zumindest schon mal im blumigsten Gestalter- und Werberdeutsch herumfabulieren. Für alle diejenigen, die sich fragen, was wir nun genau meinen: Unsere im ganzen Haus frischgegossenen dunkelgrauen Industrie-Estrichböden sehen supergeil aus und auch die hinzugefügten Dehnungsfugen machen sich gut!

Wer nun aber denkt, dass war es mit dem Bodenthema, der täuscht sich gewaltig. Es handelte sich nämlich nur um den ersten Streich! Im Erdgeschoss wird noch poliert und gewachst, im ersten und zweiten Stock werden die Böden noch mit einer dunkelgrauen Epoxidharzschicht versehen und im Mezzanino 1 & 2 werden die Stockwerke komplett gefliest. Aber damit nicht genug: Nach Anschluss unserer Gastherme und Wärmepumpe, wartet auf alle Böden noch ein kleiner Stresstest und zwar das sogenannte „Belegreifheizen“. Bevor nämlich final gefliest wird, wird unser geschätzter Heizungs-Klima-Wasser-Energie-Klempner-Chef Loris in drei Tagen verschiedene Szenarien mit unserer Fußbodenheizung veranstalten und so nicht nur die Heizung prüfen, sondern auch den gegossenen Estrich von innen aushärten. Zusätzlicher Vorteil, wir können so langfristig unseren Energieverbrauch niedrig halten, weil alle Materialien trocken und bestens für die kalte Jahreszeit gewappnet sind. Unser Lieblingsminister Robert Habeck und seine (oliv-)grünen Freunde wären somit also mehr als stolz auf uns.

Aber keine Sorge, als typische Tedeschi hauen wir selbstverständlich noch einen drauf! In Kürze werden wir nämlich mit unserer Photovoltaikanlage auf dem Dach unseres Carports starten und in unserer Cantina zudem unsere Wärmepumpe verbauen. Energietechnisch bleibt es daher die nächsten Tage und Woche weiterhin spannend: Nächste Woche kommen unsere Fenster, unser supersympathischer Elektriker Giacomino verkabelt weiterhin das Haus und Loris kümmert sich parallel um das Thema Wasser & Energie. Am Montag wird zudem unser Monsterkran in Richtung Anbau versetzt und die Drainage um das Haus herum gelegt. Es bleibt also aufregend in Vallumida!

Und falls Ihr Euch nun fragt, was Sven und ich in all der Zeit so machen… also, mal unabhängig von fleißig Rechnungen bezahlen und wie die Irren zu arbeiten: Wir restaurieren fleißig unsere alten geschenkten Möbel von den Pias, diskutieren dabei wie waschechte Piemonteser, planen naturgemäß wie die Deutschen, gestalten wie Berliner Hipster und freuen uns wie zwei kleine Mailänder Schnitzel auf den bald stattfindenden Einzug! Und klaro, dabei verlieren wir natürlich nie den Boden der Tatsachen… 🙂

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